Finntroll
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Finntroll |
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Gründung |
1997 |
Genre |
Folk Black Metal |
Website |
http://www.finntroll.net/ |
Gründungsmitglieder |
Gesang |
Jan „Katla“ Jämsen (bis 2001) |
Gitarre |
Teemu „Somnium“ Raimoranta (bis 2003) |
Aktuelle Besetzung |
Gesang |
Mathias „Vreth“ Lillmåns (seit 2006) |
Keyboard |
Henri „Trollhorn“ Sorvali (seit 1998) |
Bass |
Sami „Tundra“ Uusitalo (seit 1998) |
Gitarre |
Samuli „Skrymer“ Ponsimaa (seit 1998) |
Gitarre |
Mikael „Routa“ Karbom (seit 2003) |
Schlagzeug |
Samu „Beast Dominator“ Ruotsalainen (seit 1998) |
Tour-Keyboard |
Aleksi Virta (seit 2005) |
Ehemalige Mitglieder |
Gesang |
Tapio Wilska (2002–2006) |
Finntroll ist eine finnische Metal-Band. Sie wurde 1997 von Teemu „Somnium“ Raimoranta und Jan „Katla“ Jämsen gegründet.
Im Januar 1998 nahmen Teemu „Somnium“ Raimoranta und Jan „Katla“ Jämsen das erste Demo Rivfader auf. Raimoranta spielte Gitarre und Bass, Jämsen sang und spielte Keyboard, das Schlagzeug übernahm ein Drumcomputer. Obwohl das Demo eine Gesamtlänge von ca. 21 Minuten aufwies, enthielt es lediglich drei volle Songs und drei Instrumentalstücke bzw. Intros. Alle drei Lieder des Demos wurden später auf dem Debütalbum neu aufgenommen, die Band hat die Demoaufnahmen mittlerweile zum Download angeboten.
Nach Aufnahme dieser ersten Demo gesellten sich weitere Musiker zu der Band: Schlagzeuger Samu „Beast Dominator“ Ruotsalainen, Gitarrist Samuli „Skrymer“ Ponsimaa, Keyboarder Henri „Trollhorn“ Sorvali sowie Bassist Sami „Tundra“ Uusitalo, worauf die Plattenfirma Spinefarm Records auf Finntroll aufmerksam wurde und die Band unter Vertrag nahm.
Nach dem ersten Album Midnattens Widunder, welches 1999 auf den Markt kam und überwiegend gute Kritiken bekam, brachte das zweite Album Jaktens Tid, welches von der Fachpresse ebenfalls sehr gelobt wurde, im Jahre 2001 Finntroll den endgültigen Durchbruch und einen Vertrag bei Century Media.
Im Juni 2002 musste Jan „Katla“ Jämsen nach mehreren Operationen an einem Tumor an seinen Stimmbändern die Band aus gesundheitlichen Gründen als Sänger verlassen, schreibt aber weiterhin Texte für Finntroll. Neuer Sänger wurde Tapio Wilska, der schon auf dem vorigen Album als Gast eine gesprochene Passage aufgenommen hatte. In dieser Übergangszeit entstand das akustische Mini-Album Visor om Slutet, an welchem Jan „Katla“ Jämsen noch teilweise mitwirkte. Vier Wochen vor Veröffentlichung des Albums starb Teemu „Somnium“ Raimoranta bei einem Sturz von einer Brücke. Offiziell wurde dieses tragische Ereignis als Unfall dargestellt, inoffiziell hieß es später aus bandinternen Kreisen, dass dies ein Selbstmord gewesen sei. In Mikael „Routa“ Karlbom fand die Band einen neuen Gitarristen, das Album wurde ausdrücklich dem verstorbenen Raimoranta gewidmet.
In dieser neuen Zusammenstellung arbeitete Finntroll an ihrem neuen Album. Im Frühling 2004 wurde zuerst das Lied Trollhammaren auf einer Vorab-EP veröffentlicht, die im Vorfeld des neuen Albums Nattfödd erschien. Die geringe Spieldauer von ca. 16 Minuten sorgte für Irritationen unter Fans und Fachpresse, neben dem Titelsong wurden vier nicht auf dem Album enthaltene Lieder veröffentlicht. Trotz der enormen bandinternen Veränderungen konnte Nattfödd schließlich musikalisch und kommerziell an seinen Vorgänger anknüpfen. Trotz vieler positiver Stimmen zum Album wurde angemahnt, dass die geringe Spielzeit von knapp 36 Minuten auch mit den Zusatz-Songs der EP hätte gefüllt werden können.
2004 entschied sich der langjährige Keyboarder Henri „Trollhorn“ Sorvali, nicht mehr mit der Band zu touren, sondern sich mehr auf sein Privatleben und seine andere Band „Moonsorrow“ zu konzentrieren. Entgegen weit verbreiteter Gerüchte hat er die Band zwar nicht verlassen, wird jedoch auf Touren vom „Imperanon“-Keyboarder Aleksi Virta ersetzt.
Anfang 2006 schied Sänger Wilska wegen interner Meinungsverschiedenheiten aus der Band aus. Da daraufhin ein Sänger fehlte, wurde auch die „No-Mercy“-Tour abgesagt. Am 5. April 2006 trat die Band im Night Life Rock Club in Helsinki mit Mathias „Vreth“ Lillmåns („Twilight Moon“) als Sänger auf [1].
Am 30. März 2007 ist das neue Album Ur Jordens Djup („Aus den Tiefen der Erde“) erschienen. Als Sänger wirkte der nun fix in die Band aufgenommene Mathias „Vreth“ Lillmåns.
Finntroll kombinieren in ihrer Musik Metal-Klänge vorwiegend aus den Bereichen des Black und Death Metal mit traditionellen Instrumenten und Klängen, dem so genannten Humppa. Der so entstehende Musikstil wird von der Band selbst als „Trollish Metal“ bezeichnet und schafft sich in der Spannweite von Black, Death und Viking Metal sowie den finnischen Humppa-Elementen seine eigene Sparte. Dadurch, dass traditionelle Instrumente wie das Akkordeon, verschiedene Flöten, diverse Bläser und auch das Klavier verwendet werden, ist die Musik sehr melodisch und die Melodien sind meist sehr fröhlich und eingängig. Neben finnischen Einflüssen findet man auf neueren Veröffentlichungen auch vermehrt russisch angehauchte Melodik, so etwa im Refrain des Nattfödd-Liedes Fiskarens Fiende.
Die Stücke sind oft sehr roh abgemischt und haben teilweise den Charakter des Black Metal, der durch die Vermischung mit dem Humppa mehr oder weniger melodisch wird. Ein typisches Element der Band ist die Tatsache, dass rhythmische Einsätze der sehr präsenten Tasteninstrumente als Offbeats vorliegen. Solche Rhythmen finden normalerweise eher im Ska oder im Reggae Verwendung. In melodischer Hinsicht sind meist ebenfalls die Tasteninstrumente melodieführend, die für den Rock- und Metalbereich typische E-Gitarre hat meist nur begleitende Funktion.
Gesanglich orientiert sich die Band am Black Metal, aber auch an einer der ältesten Gesangsformen der Welt, dem so genannten Joik der finnischen Ureinwohner (Samen), so z. B. im Lied Jaktens Tid. Finntroll singen ihre Texte allerdings auf schwedisch, da Schwedisch „verdammt trollisch“ klingt, wie es Jan „Katla“ Jämsen, der erste Sänger, einst begründete (außerdem handelt es sich um seine Muttersprache, da er der Schwedisch sprechenden Minderheit Finnlands angehört). Inhaltlich orientiert sich die Band neben Trollgeschichten an Natur-, Kriegs- und antichristlichen Thematiken. Dies machte sich schon beim Erstalbum Midnattens Widunder bemerkbar, dessen Texte unter anderem davon handeln, wie Trolle Kriege gegen Christen führen und sie anschließend essen. So findet sich auf jedem der bisher erschienenen Studio-Alben außer Ur Jordens Djup auch ein kurzes Stück (welches auf „...visan“ endet) über die beiden Priester „Åmund“ und „Kettil“ und deren Schicksal. Auch basieren die Texte auf existierenden Trollmythen und handeln von diversen Königen und Stämmen der Trolle.
EPs
- Trollhammaren
- FI: 10 – 12/2004 – 4 Wo.
Alben
- Jaktens Tid
- FI: 20 – 08/2001 – 2 Wo.
- Nattfödd
- FI: 22 – 16/2004 – 3 Wo.
- Ur Jordens Djup
- DE: 91 – 16.04.2007 – 1 Wo.
- FI: 23 – 14/2007 – 2 Wo.